Wechsel an der Spitze der Jägerschaft Springe

07.05.2016

Nach neun Jahren als Vorsitzender der Jägerschaft Springe legte Reinhard Ebeling (Boitzum) auf der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Ratskellersaal in Eldagsen das Amt in die Hände seines bisherigen Stellvertreters Volker Gniesmer aus Bennigsen. „Wir setzen in der Vorstandsarbeit der Jägerschaft auf Kontinuität, und es hat sich sehr bewährt, dass der jeweilige Stellvertreter den Vorsitz übernimmt“, erläuterte der Ehrenvorsitzende Eberhard Becker, der die Wahl leitete. Die weit über einhundert Anwesenden stimmten dem Wahlvorschlag Gniesmer, der bereits neun Jahre Ebelings Stellvertreter war, mit einer einstimmigen Wahl zu. Neuer Stellvertreter wurde der Völksener Tobias Behrens, Völksen. „Mit Tobias Behrens, der gerade Mitte 30 ist, läuten wir damit auch die Zukunft der Jägerschaft ein“, so Becker weiter.

Ebeling selbst möchte sich zukünftig gern als besonderer Vertreter des Kreisjägermeisters als Jägermeister für den Bereich der Jägerschaft Springe engagieren. Die Versammlung fasste einen einstimmigen Beschluss, der Region Hannover gegenüber Ebeling für diese Aufgabe zu benennen. Burgdorf selbst wird sein Amt nach beachtlichen zwanzig Jahren nur noch bis zum Herbst dieses Jahres ausüben. „Ich habe dann die Altersgrenze erreicht und bin mir sicher, in Eckhard Baars, der bislang bereits als Jägermeister im Jägermeisterbezirk Burgdorf Mitglied des Jagdbeirates ist, einen kompetenten Nachfolger zu haben“, sagte Burgdorf.

Auf Vorschlag von Reinhard Ebeling wurde Dr. Wilhelm Burgdorf (3. von links) von der Versammlung per Akklamation zum Ehrenkreisjägermeister ernannt. „Er hat alle Auszeichnungen, die die Landesjägerschaft vergibt, bereits bekommen – da
erschien uns dieser Weg als eine geeignete Anerkennung für die geleistete Arbeit“, erläuterte Ebeling, der Burgdorf im Namen der Jägerschaft außerdem noch mit einem Geschenk überraschte.

Überrascht wurde auch eine große Anzahl an geehrten Mitgliedern der Jägerschaft:
Mit der LJN-Medaille in Bronze der Landesjägerschaft Niedersachsen wurden Achim Linck (Völksen, 1. von links) und Wolfgang Kratzin (Springe, 2 von links) ausgezeichnet. „Beide haben in ihrer Zeit als Zeitungsredakteure stets objektiv und informativ über die Jagd, uns Jäger, unser Wirken und unsere Leistungen berichtet und dazu beigetragen, das Bild des Jägers in der Öffentlichkeit zu formen“, lobte Ebeling.
Mit der LJN-Verdienstnadel in Silber wurde Dr. Gerd-Andres Günther (Vardegötzen, 2. von rechts), Volker Gniesmer (Bennigsen, 1. von rechts) und Reinhard Ebeling (Boitzum, 4. von links) geehrt. Die LJN-Verdienstnadel in Bronze erhielt Tobias Behrens (Völksen, 3. von rechts), die bronzene Verdienstnadel des Deutschen Jagdverbandes (DJV) Manfred Bothe (Gestorf, 4. von rechts).
In seinem Jahresbericht stellte Ebeling der Versammlung einen neuen Flyer „Wie werde ich Jäger“ vor. Zum Rückbau des ehemaligen Schießstandes an der Holzmühle informierte er, dass die Landesjägerschaft sich mit den Landesforsten auf eine Vorgehensweise verständigt habe. Es werde mit einer Rückbau-Zeit von rund eineinhalb Jahren gerechnet. Unmut erzeugte die allerdings noch nicht gesicherte Information, dass auch über eine Schließung des Schießstandes in Schneeren nachgedacht werde. „Es stellt sich die Frage, wo die Jäger und die in Ausbildung stehenden Jagdscheinbewerber dann überhaupt noch Möglichkeiten haben, das Schießen zu üben. Die Schießfähigkeit ist unabdingbar für ein gezieltes Ansprechen des Wildes, dass nur durch einen sicheren und gekonnten Schuss nicht leidet“, lautete die einhellige Meinung im Saal.

Besonders hervorgehoben wurde auch das Fledermausprojekt, dass die Jägerschaft Springe in Zusammenarbeit mit dem NABU umsetzen möchte. Rudolf Krause vom NABU versicherte der Jägerschaft die eindeutige Unterstützung des Verbandes. Es sollen einhundert Fledermauskästen gebaut und in den über vierzig Revieren der Jägerschaft aufgehängt werden und den Tieren Raum zum Unterschlupf bieten.

Volker Gniesmer informierte die Versammlung über einige wichtige Neuerungen aus der Arbeitsgruppe Jagdpolitik im niedersächsischen Landtag, darunter einige Änderungen der Jagdzeitenverordnung, Neuerungen im Hinblick auf den Schießnachweis und geänderte Vorschriften im Hinblick auf die Verwendung bleihaltiger Munition.

Begleitet wurde die Versammlung von den Klängen der Jagdhornbläserinnen und –bläser, die nicht nur zur Eröffnung und zum Abschluss, sondern auch zu Ehren der Geehrten mit dem Klang ihrer Instrumente den Saal füllten.

(Erschienen in Neue Deister-Zeitung vom 2. Mai 2016
Text und Bild: Simone Hempelmann)