Wildbestand im Gebiet der Jägerschaft Springe e. V.

Das Gebiet der Jägerschaft Springe besteht zum größten Teil aus landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen. Fruchtbare Lößböden bringen den Bauern gute Erträge. Im Zuge der Flurbereinigung in der Vergangenheit entstanden immer größere Schläge. Es besteht nur ein kleiner Waldanteil am Rande des Deisters und des Osterwalds sowie das Hallerburger Holz und der Elmsche Bruch.

Wiesen und Teiche sind vermehrt im Bereich der Leineniederung im Hegering I zu finden, aber selbst die Wiesenstreifen an der Haller wurden im Zuge einer Reduzierung der Milchviehhaltung teilweise unter den Pflug genommen. Zusätzlich hat in den vergangenen Jahrzehnten der Individual- und der Transportverkehr stark zugenommen und dem Verkehr wurden gewaltige Flächen geopfert.

Die Zahl der überfahrenen Hasen, Igel und anderen Kleintiere an unseren Straßen bedroht die Existenz einzelner Arten. Durch die heute vorhandene Mobiltät und die Naherholungslage zum Großraum Hannover hat der Freizeitdruck in den Revieren erheblich zugenommen. Jogger, Mountainbiker, Reiter, Spaziergänger usw. sind täglich anzutreffen.

All diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass der Niederwildbestand in unserem Bereich stark abgenommen hat. Fasan, Rebhuhn, Hase, Kaninchen sind heute nur selten zu sehen. Das Rehwild steht nur noch selten im Feld, es hat sich in den Wald zurückgezogen. Aber es gibt sie noch. Hier eine Übersicht der Wildarten, die bei uns vorkommen und auch bejagt werden.

Rehwild

Nahezu in jedem Gehölz, jedem kleinen Wald oder Hegebusch ist es finden, das Rehwild. Da es in unseren Revieren die einzige Hirschart mit nennenswertem Bestand ist, genießt es das besondere Interesse der Jäger.

Das Rehwild bevorzugt den Laubwald mit reichlich Sträuchern und Unterholz (Naturverjüngung). Hier findet es Deckung und Äsung. Es äst meist in den frühen Morgen-Stunden, in der Mittagszeit und in der Abenddämmerung in einem etwa sechsstündigen Äsungsrythmus. Eine regelmäßige Bejagung, die einem Abschussplan unterliegt, sorgt für einen gesicherten gleichbleibenden Bestand.

Schwarzwild

In den Randbereichen des Osterwaldes, des Deisters, im Elmschen Bruch und im Hallerburger Holz sind sie zuhause, die Sauen. Im allgemeinen ist das Vorkommen an die Verbreitung von Buche und Eiche gebunden, deren Mast die Hauptnahrungsgrundlage der Sauen im Winter ist.

Als sogenannter „Alles-Fresser“ passt sich das Schwarzwild Veränderungen in der Umwelt spielend an. Die Veränderungen in der Landwirtschaft (Stichwort: Maisanbau) und die in der jüngeren Vergangenheit häufigen Mastjahre bei den fruchttragenden Baumarten bieten dem Schwarzwild geradezu ideale Lebensbedingungen.

Dadurch haben sich die Schwarzwildbestände stark erhöht und es kommt zu teilweise starken Schäden in der Landwirtschaft. Zudem besteht bei zu hohen Beständen die Gefahr des Ausbruches der Schweinepest, was gerade in dem Schweine-Erzeugerland Niedersachsen verheerende Folgen haben könnte.

Deshalb gehört die Bestandesregulierung der Wildschweine durch intensive Bejagung heute zu den originären Aufgaben der Jäger. 

Rotwild

Im Randbereich des Gebietes der Jägerschaft Springe gibt es sowohl im Großen Deister als auch im Osterwald einen Rotwildbestand.

Diese Bestände werden revierübergreifend durch zwei Rotwildring-Organisationen gehegt. Sie sorgen für den Erhalt der Bestände und regulieren revierübergreifend den Abschussplan. Langfristig gefährdet sind die Bestände eventuell durch eine genetische Verinselung, denn beide Bezirke sind durch Hauptverkehrsadern so voneinander getrennt, dass ein genetischer Austausch kaum möglich ist.

Feldhase

Der Feldhase bevorzugt als ursprüngliches Steppentier die waldarme, fruchtbare, landwirtschaftlich genutzte Ebene. Hecken und Feldgehölze bieten ihm genügend Schutz, aber gerade jene früherer Tage gibt es in den Agrarindustrieflächen heutiger Größe kaum noch. So ist der Hase kaum noch geschützt vor seinen zahlreichen Feinden. Aus diesen Gründen ist der Hasenbestand seit mehr als 30 Jahren rückläufig.

Die Jägerschaft versucht durch die Neuanlage von Hegebüschen und Feldhecken und eine intensive Bejagung des Fuchses, dem Hauptfeind des Hasen, die Lebensbedingungen des Hasen zu verbessern. Erste Erfolge dieser Bemühungen sind in unseren Revieren sichtbar. Die Landwirtschaft könnte durch breitere Ackerrandstreifen und beschränkten Herbizideinsatz sowie durch eine sinnvolle, vernetzte Flächenstilllegung oder Brache dem Hasen auf die Sprünge helfen. Hierfür werden seitens der Jagdverbände immer wieder Förderungsprogramme aufgelegt, aus denen die Landwirtschaft durch die Bereitstellung entsprechender Flächen entstehende Einbußen ausgeglichen bekommt.

Fuchs

Der Fuchs ist in ganz Europa verbreitet, er bevorzugt Gebiete in denen Wald, Wiesen und Felder aneinander grenzen. Der Fuchs ist ein Fleischfresser, er nimmt aber auch pflanzliche Nahrung auf. Er reißt alles von der Maus bis zum Rehkitz, auch Vögel, Kriechtiere und Insekten. Gleichzeitig ist er auch ein Aasfresser und partizipiert so nicht unerheblich an den Folgen des Straßenverkehrs.

Er gilt als Hauptüberträger der Tollwut. Da der Fuchs gleichzeitig den Niederwildbestand reduziert, ist eine intensive Bejagung des Fuchses ein Voraussetzung zur Eindämmung der Tollwutgefahr und ein guter Weg zu einer Erholung der Niederwildbestände.

Stockente

Der Lieblingsaufenthalt der Enten sind die Flussauen, Seen und Teiche mit Schilf und Röhricht. Sie kommen bei uns vor allem in den Revieren in der Leinemasch vor (Schulenburg, Jeinsen). Dort gibt es viele Feuchtwiesen, Tümpel und Teiche.

Mit entsprechenden Hegemaßnahmen (z.B. der Schaffung von Nistgelegenheiten oder Winterfütterung) ist eine Standorttreue und ein gleichmäßiger Bestand zu erreichen.

Ringeltaube

Von den bei uns vorkommenden Taubenarten hat nur die Ringeltaube jagdliche Bedeutung. Sie ist über ganz Europa verbreitet, bevorzugt lichte Mischwälder und Waldrandlagen, besiedelt aber auch Parkanlagen und Gärten in den Städten.